Ende Mai 2017 gab es in China den letzten Wettkampf zwischen einem Menschen und dem Software-Programm AlphaGo der englischen Firma Google Deepmind aus London.
Das Programm AlphaGo hat gezeigt, dass mit Einsatz von „Künstlicher Intelligenz“ eine Spielstärke im Go erreichen kann, die noch vor zwei Jahren kaum jemand erwartet hätte.
Für uns ist das nicht das Ende des Go. Auf Karlsruher Go-Flyern von 2015 steht noch „Computer verliert gegen Mensch“ – und kaum jemand verzichtete auf diesen Aspekt in der Öffentlichkeitsarbeit. Das werden wir nun streichen. Aber auch nach dem von dem derzeit besten Go-Spieler Jie Ke verlorenen Wettkampf ist es weiter ein schönes Spiel, das Spaß macht und Teil der ostasiatischen Kultur ist.
Der chinesische Auslandsfernsehsender CGTN (China Global Television Network) hat zu diesem Wettkampf zwei chinesische Go-Profis interviewt und das auf YouTube veröffentlicht. Das Go-Spiel heißt in China Weiqi.
Weiping Nie
Weiping Nie (聂卫平) wurde 1952 geboren und 1982 zum 9. Profi-Dan befördert. Er ist aktuell Vizepräsident des chinesischen Go-Verbandes (Zhōngguó Wéiqí Xiéhuì / 中国围棋协会).
Er sagt in dem Interview: „Ich glaube nicht, dass das Spiel eine Bedeutung hat, denn der riesige Abstand des Leistungsvermögen zwischen den beiden Seiten ließ keinen Zweifel, wer gewinnen wird. Es ist wie ein Rennen, bei dem wir menschliche Spieler ein Fahrrad oder Auto sind, aber AlphaGo ist ein Flugzeug oder sogar ein Raumschiff.“
Jie Ke
Jie Ke (柯潔) wurde 1997 geboren und 2015 zum 9. Profi-Dan befördert, er gilt als weltbester Go-Spieler.
Nach seinem 0–3-Verlust gegen AlphaGo weinte Ke, aber er freut sich, dass die Welt auf seinen geliebten Sport schaut. Ke’s Leidenschaft für das Go-Spiel schwankt nicht. Seine Nachricht ist, dass Go Spaß macht und entgegen landläufiger Aussage auch einfach zu lernen ist.
Die offizielle Webseite mit allen Spielen (Video, Nachspielmöglichkeit) des Go-Gipfels ist https://events.google.com/alphago2017/